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Fünf Männer in Anzügen stehen vor einem KVV-Plakat. Zwei schütteln Hände. Sie halten Urkunden mit dem Wappen Baden-Württembergs in den Händen.
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Meldungen

AVG und VBK bauen eigene Busflotte für Ersatz- und Notverkehre auf

Wenn Bahnstrecken gesperrt sind, zum Beispiel aufgrund von Baustellen oder Unwetterschäden, kommen Busse zum Einsatz. Mit dem Aufbau einer eigenen Busflotte für Ersatz- und Notverkehre reagieren die Verkehrsbetriebe Karlsruhe und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft auf die zunehmend schwierige Verfügbarkeit von Buskapazitäten am freien Markt.

+++ Gemeinsame Pressemitteilung der Albtal-verkehrs-Gesellschaft und der Verkehrsbetriebe Karlsruhe +++

Mit dem Aufbau einer eigenen Bus-Flotte für Schienenersatzverkehre (SEV) und Busnotverkehre (BNV) wollen die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) die Service-Qualität für ihre Fahrgäste weiter verbessern. Damit reagieren AVG und VBK auf die zunehmend schwierige Verfügbarkeit von Buskapazitäten auf dem freien Markt. Ziel ist es, gerade wenn durch Störungen oder Baustellen die Fahrgäste beeinträchtigt sind, einen funktionierenden Ersatzverkehr anbieten zu können. Der VBK-Aufsichtsrat hatte hierzu bereits seine Zustimmung zur Einstellung von rund 30 neuen Mitarbeitenden erteilt.

Steigender Bedarf an SEV-Verkehren in den kommenden Jahren

„In den kommenden Jahren wird der Bedarf an SEV-Verkehren durch die zahlreichen Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten im bundesweiten Schienenverkehr weiter ansteigen und sich dadurch die Marktlage für SEV-Verkehre weiter zuspitzen. Dies stellt für alle Verkehrsunternehmen eine große Herausforderung dar“, erklärt Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der VBK und AVG. Dies bedeutet zudem, dass auch bei kurzfristigem Bedarf durch Störungen keine Kapazitäten verfügbar sind. „Dieser Trend zeichnet sich schon länger ab, weshalb wir mit diesem Projekt neue Wege gehen, um uns mit dem Aufbau einer eigenen SEV-Flotte ein Stück weit unabhängiger von dieser Entwicklung zu machen und uns flexibler aufstellen. Auch wenn wir mit dieser eigenen Bus-Flotte auch zukünftig nicht alle Leistungen für Ersatzverkehre abdecken können und weiterhin externe Busunternehmen für diese Verkehre akquirieren müssen, können wir dennoch langfristig Kosten einsparen und die Qualität unserer Ersatzverkehre steigern“, zeigt Höglmeier die Vorteile des Vorhabens auf.

Eigene SEV-Flotte eröffnet mehr Handlungsspielräume und verbessert Service-Qualität

Auch im Schienennetz der AVG und VBK werden in den kommenden Jahren zahlreiche Baumaßnahmen durchgeführt, um die Bahn-Infrastruktur fit für die Zukunft zu machen. Ein Fokus liegt hierbei auf der Grundsanierung der Bestandsinfrastruktur, dem barrierefreien Ausbau von Haltestellen und Vorhaben zur Kapazitätserweiterung, wie dies beispielsweise durch die AVG beim zweigleisigen Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Eppingen und Heilbronn seit Juni umgesetzt wird. Gleichzeitig hat auch die Deutsche Bahn, deren Infrastruktur auch die AVG für ihre Stadtbahnverkehre nutzt, eine große Modernisierungswelle in ihrem Schienennetz angeschoben. Dies wird ebenfalls zu einem wachsenden Bedarf für SEV-Verkehre führen. Hinzu kommen Busnotverkehre, die bei kurzfristigen Fahrtausfällen erforderlich sind, etwa durch Stromausfälle oder Unwetterschäden, die jüngst im Albtal oder auf der Strecke zwischen Pforzheim und Pfinztal den Bahnverkehr für mehrere Stunden zum Erliegen brachten. „Auch bei solchen kurzfristigen Fahrtausfällen braucht es zuverlässige Alternativen für unsere Fahrgäste. Mit einer eigenen Bus-Flotte können wir in solchen Notfall-Situationen ohne größeren zeitlichen Vorlauf einen Busnotverkehr auf die Straße schicken und so unsere Fahrgäste schneller eine Alternative anbieten. Hier eröffnet uns eine eigene SEV-Flotte mehr Handlungsspielräume und wird die Service-Qualität für unsere Fahrgäste deutlich verbessern“, ist Höglmeier überzeugt und verweist noch auf ein weiteres Qualitätskriterium bei der Planung von SEV-Verkehren.

Anbindung an Betriebsleitsystem ermöglicht Echtzeit-Fahrplanauskunft

Denn ob der knappen Kapazitäten am Markt bekommen bei Ausschreibungen oft überregionale Busunternehmen den Zuschlag. „Deren Fahrpersonal hat dann häufig nicht die entsprechenden Ortskenntnisse. Zudem können wir Fahrzeuge von privaten Busunternehmen oftmals nicht direkt an unser ITCS-Betriebsleitsystem anbinden. Dadurch ist keine Echtzeit-Fahrplanauskunft oder die Ansage von Haltestellen in den Bussen möglich“, erklärt Höglmeier. „Mit unseren eigenen Fahrzeugen können wir diesen wichtigen Service für die Fahrgäste wieder anbieten. Und auch unsere Leitstelle hat bei auftretenden Störungen ganz andere Dispositionsmöglichkeiten.“

Auch Quereinsteiger sind willkommen

Aktuell läuft noch das Auswahlverfahren für das neue Fahrpersonal für den SEV-Pool. Für den mittelfristig anvisierten Personalstamm von 28 Fahrer*innen wollen die AVG und VBK bis zu 18 Fahrer*innen rekrutieren, die bereits einen Busführerschein besitzen. Zehn Personale für den Fahrdienst werden die beiden Verkehrsunternehmen selbst ausbilden. Zudem werden noch eine Teamleiter*in und Disponent*in benötigt.

Die Bewerber*innen sollten idealerweise eine Fahrerlaubnis der Klasse D/DE inklusive Fahrerqualifizierungsnachweis gemäß Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz (BKrFQG) haben und über eine mehrjährige Berufserfahrung als Busfahrer*innen sowie Deutschkenntnisse mit Sprachniveau B2 verfügen. Auch Quereinsteiger sind bei den VBK und AVG willkommen. Sie sollten seit zwei Jahren im Besitz einer Fahrerlaubnis der Klasse B sein, ein Mindestalter von 18 Jahren haben und ebenfalls ein B2-Sprachnivaeu aufweisen. Bewerbungen nehmen die VBK per E-Mail an bewerbung[at]vbk.karlsruhe entgegen. Weitere Informationen zu den vielfältigen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bei der VBK gibt es online unter vbk.info/karriere