Bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) ist Angela Linkert die erste Verkehrsmeisterin nach VDV-Richtlinien. Verkehrsmeister*innen steuern, koordinieren und überwachen den Fahrbetrieb im öffentlichen Personennahverkehr. Damit tragen Linkert und ihre Kolleg*innen maßgeblich zur Qualitätssicherung im Karlsruher Bediengebiet bei.
Die VBK-Verkehrsmeister*innen sind in der Leitstelle, im Außendienst und auf dem Funkwagen im Einsatz. Bei letzterem sind sie das Bindeglied zwischen der Betriebsleitung und dem Fahrpersonal. Linkert und ihre Kolleg*innen helfen bei Störungen und Unfällen. Vor Ort sind sie sozusagen der verlängerte Arm der Leitstelle und halten diese auf dem Laufenden. Die Verkehrsmeister*innen unterstützen die Einsatzkräfte und sind Ansprechpartner für Fahrpersonal und Fahrgäste.
Karriere und Fortbildungsmöglichkeiten bei den VBK
Deshalb hat Linkert auch ein Seminar zu „Extremerlebnissen in Verkehrsunternehmen betriebliche psychologische Erstbetreuung nach traumatischen Ereignissen“ absolviert. Dabei ging es unter anderem um Notfallpsychologie und Krisenintervention, Kommunikation und Gesprächsführung und Notfallpläne.
Angela Linkert war bei den VBK Quereinsteigerin. Bis 2015 war die heute 41-Jährige bei einem Karlsruher Versicherungsunternehmen als Chefsekretärin beschäftigt. „Das hat mich einfach nicht mehr ausgefüllt. Straßenbahnfahren fand ich schon immer reizvoll“, sagt Linkert. Also bewarb sie sich bei den VBK und absolvierte erfolgreich die dreimonatige Ausbildung zur Straßenbahnfahrerin. Später wechselte sie 2020 in die Betriebsleitstelle.
Was sollte man mitbringen?
Darauf folgte schließlich der nächste Schritt: Die Ausbildung zur Verkehrsmeisterin (VDV). „Wir sind froh, dass wir solche Kolleg*innen haben, die sich stetig weiterbilden und weiterentwickeln“, betont Jürgen Fitterer Ausbilder der Verkehrsmeister in der VBK-Betriebsaufsicht. Es zeige auch, welche Karriere- und Fortbildungsmöglichkeiten bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe möglich sind.
„Für die Arbeit als Verkehrsmeister braucht es vor allem Einfühlungsvermögen gegenüber Fahrern und Fahrgästen“, betont Linkert. Darüber hinaus brauche es Leistungsbereitschaft. Die Verkehrsmeister*innen müssen sehr flexibel bei den Arbeitszeiten sein und sind 365 Tage rund um die Uhr im Einsatz.
Der Vorteil der Ausbildung des Verkehrsmeisters (VDV) liegt vor allem darin, dass die Auszubildenden einen Überblick darüber erhalten, welche unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten möglich sind.
Ausbildung Verkehrsmeister (VDV) ist ein Blick über den Tellerrand
Angela Linkert während ihrer knapp vier monatigen Ausbildungszeit als Verkehrsmeisterin (VDV) in verschiedenen Städten. „Man lernt Kollegen aus anderen Betrieben kennen, erfährt, wie dort die Verkehrsmeister eingesetzt werden“, erklärt sie. Das sei ein Blick über den Tellerrand und ein gutes Grundgerüst, was zur betrieblichen, zwei Jahre dauernden internen, Ausbildung dazu kommt.
Besonders mag Linkert die Einsätze bei KSC-Spielen und anderen Großveranstaltungen im Bediengebiet: „Das ist schon ein Kontrast zum Arbeitsalltag und macht einfach Spaß.“ Sie liebt ihren Job. „Der ÖPNV hat ständig verändernde Anforderungen. Unsere Herausforderung liegt darin, dass Tausende von Fahrgästen ihr Ziel erreichen“, erklärt Linkert. Das müsse man sich immer vor Augen führen.
„Dafür braucht es einen sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb. Dann sind alle, sowohl die Fahrgäste als auch die Kunden mit dem Produkt ÖPNV zufrieden.“ Das sei eine große Teamaufgabe.